Snackpacker Ausfahrt zur Blaueishütte

Die ersten Mehrseillängen

03.10.2024

Die Snackpacker sammeln nach einem sehr nassen Aufstieg erste Erfahrungen im Mehseillängenklettern. 

Unser Weg zur Blaueishütte begann bereits mit einer Herausforderung: Schon beim Aufstieg setzte starker Regen ein, der den steilen Pfad rutschig machte und unsere Motivation auf die Probe stellte. Nach einer kräftezehrenden Etappe erreichten wir die Hütte, durchnässt, aber voller Vorfreude auf die kommenden Tage. Am zweiten Tag führte unser Weg über den restlichen Blaueisgletscher, was eine ganz eigene Atmosphäre schaffte. Der Gletscher, nun nur noch ein Schatten seiner früheren Größe, bot uns dennoch die Gelegenheit, das Gehen im Firn zu üben.

Bevor wir uns den anspruchsvolleren Klettertouren widmeten, begannen wir an den Übungsständen direkt bei der Hütte, um noch einmal alle Seiltechniken aufzufrischen. Hier verliefen bereits die ersten einfachen Routen, sodass wir in sicherem Gelände den Standplatzbau, das Abseilen und den Umgang mit Sicherungsgeräten unter möglichst realitätsnahen Bedingungen wiederholten. Alles klappte reibungslos – auch wenn der eine oder andere Karabiner mal offen blieb. Nachdem wir uns hier warmgeklettert hatten, wagten wir uns an mehrere Mehrseillängenrouten. Jeder von uns meisterte die Herausforderungen mit Bravour, und der Stolz, nach langen Kletterpassagen den Standplatz zu erreichen, war ein großartiges Gefühl.

In der Nähe der Hütte fanden wir auch noch ein Restfeld aus Altschnee, das zwischen Felsblöcken verborgen lag. Die Gelegenheit ließen wir uns nicht entgehen: Gemeinsam bauten wir einen kleinen Schneemann, der als Erinnerung an die Gletschervergangenheit der Gegend diente und uns allen ein Lächeln ins Gesicht zauberte.

Am letzten Tag musste unsere Gruppe eine kleine Planänderung vornehmen: Ein Mitglied wurde beim Klettern von einem herabfallenden Stein an der Hand verletzt und zu uns in die Gruppe abgelassen, da wir parallel eine Sportkletterroute geklettert sind und uns daher nicht bei den anderen befanden. Nachdem wir alle zur Hütte zurückgekehrt waren, entschied sich Lisa, den Weg zur Schärtenspitze zum Gipfelkreuz zu wagen und dort den Rest der Gruppe zu treffen. Ausgestattet mit unserem Funkgerät machte sie sich auf den Weg, während wir auf der Hütte blieben und die Zeit mit einem UNO-Spiel vertrieben. Später ging es auf unser Zimmer, wo wir bei offenem Fenster Musik hörten – von „Dancing Queen“ bis „YMCA“ war alles dabei. Ein vorbeilaufender Wanderer lobte unsere Musikauswahl, und als die anderen kurz vor der Hütte waren, spielten wir zur Begrüßung lautstark unser Gruppen-Insider-Lied „Karstadt Detektiv“ und sangen fröhlich mit.

Alles in allem war es eine gelungene Ausfahrt, bei der wir nicht nur unser klettertechnisches Können erweitern, sondern auch die Kameradschaft und den Spaß in der Gruppe genießen konnten.